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Endlich: VIER PFOTEN darf slowenischen „Restaurant-Bären“ nach Österreich bringen
„Felix“ soll in den BÄRENWALD Arbesbach kommen // Hoffnung, dass Gesundheit Transport zulässt
Ljubljana/Wien/Arbesbach Der slowenische Bär Felix darf endlich gerettet werden! Nach langen, zähen Verhandlungen hat VIER PFOTEN die Zusage des Besitzers, dass er von seiner Betonhölle neben einem Restaurant in den von der Tierschutzorganisation geführten BÄRENWALD Arbesbach gebracht werden darf. Seit Jahren kämpft VIER PFOTEN dafür, die letzten privat gehaltenen Bären in Slowenien retten zu dürfen; mit der ersten Einwilligung ist nun ein wichtiger Etappensieg errungen worden. Ein letztes Zittern um das Schicksal des Bären bleibt jedoch: Felix ist mit 34 Jahren schon sehr alt und nach langer, schlimmer Gefangenschaft gesundheitlich schwer angeschlagen – ob er fit für einen Transport ist, muss erst noch von einer Wildtierärztin, gemeinsam mit VIER PFOTEN, im Frühling geklärt werden.
Durch die Untätigkeit der slowenischen Behörden sind im letzten Jahr bereits zwei von fünf Bären an den Folgen ihrer schlechten Haltungsbedingungen verstorben. Neben Felix leben noch zwei weitere Bären: Mici und Tim und warten noch auf ihre Rettung. „Wir fordern das zuständige Ministerium und auch die Besitzer von Mici und Tim auf, eine Rettung endlich zu ermöglichen, bevor es auch für sie zu spät ist“, so Rosenberg. Die Tierschutzorganisation hat auch eine Petition gestartet: Mit bislang fast 100.000 gesammelten Unterschriften aus mehreren Ländern gibt es eine breite Unterstützung für die Befreiung der Bären.
Mit seinen 34 Jahren ist Felix bereits ein altersschwacher, gebrechlicher Bär. Gehen und Aufstehen bereiten ihm sichtbar Schmerzen. Aktuell verbringt Bär Felix viel Zeit in seiner Höhle, daher wird VIER PFOTEN den Bären erst im Frühling erneut besuchen. Dabei wird eine Wildtierärztin abklären, ob er fit genug für den Transport in den BÄRENWALD Arbesbach ist.
„Es ist natürlich immer ein Risiko, einen alten und kranken Bären zu transportieren. Wir müssen sehr sorgfältig abwägen, was für Felix am besten ist. Obwohl sein Leben alles andere als artgemäß ist, müssen wir natürlich auch bedenken, dass nicht nur der Transport, sondern auch die Umsiedlung in eine völlig neue Umgebung mit erheblichem Stress für ihn verbunden sein kann – er kannte bislang nur seinen Betonkäfig. Wir werden daher vor der möglichen Umsiedlung gemeinsam mit der Wildtierärztin eine umfassende ganzheitliche Beurteilung seines Wohlbefindens durchführen und dann eine Entscheidung treffen“, sagt Rosenberg.
Behördenversagen: Bär Felix wurde irrtümlich für tot erklärt
Wie sehr die Bären durch das zuständige Ministerium für Naturressourcen und Raumplanung vernachlässigt wurden, zeigt auch eine Verwechslung. So wurde Bär Felix von den Behörden irrtümlich für tot erklärt. Als seine Partnerin Mascha im Februar 2024 verstarb, wurde er mit ihr verwechselt. Dieser Fehler wurde erst später im Zuge einer Inspektion korrigiert.
Ein Bärenleben in Gefangenschaft
Seit seiner Geburt im Jahr 1991 wurde Bär Felix als sogenannter „Restaurantbär“ gehalten, um Gäste anzulocken und zu unterhalten. Er lebt mittlerweile seit Jahrzehnten in einem kleinen Betongehege neben einer vielbefahrenen Straße, ohne je die Möglichkeit gehabt zu haben ein artgemäßes Leben zu führen. Das zeigten auch zwei Besuche von VIER PFOTEN als beide Bären – zu diesem Zeitpunkt war Mascha noch am Leben – völlig apathisch waren.
„Das Schicksal dieser slowenischen Bären ist uns ein Herzensanliegen. Es würde uns so freuen, wenn Felix seine letzten Lebensjahre noch mit Gras unter seinen Tatzen, viel Platz und Ruhe verbringen könnte“, so VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg abschließend.