Häufig gestellte Fragen zur Winterruhe

Häufig gestellte Fragen zur Winterruhe

Alles zu ausgedehnten Schläfchen heimischer Wildtiere im Winter

5.1.2022

Der Winter ist eine besondere Zeit für die Braunbären in unseren Bärenwäldern. Wenn die goldenen Herbsttage vorbei sind und die Temperaturen sinken, bereiten sie sich auf den Winter vor. 

In unseren Schutzzentren stellen wir den Bären alles zur Verfügung, was sie für das Halten der Winterruhe, auch Torpor genannt, brauchen: viel Platz zum Graben von Höhlen, von uns gebaute Holzhütten oder Bärenhäuser für den Fall, dass sie keine Höhle für den Winter graben wollen oder können, und einen individuellen Pflegeplan, der auf die Bedürfnisse jedes Bären abgestimmt ist.

Unsere Schutzzentren und Partnerprojekte

Was passiert während der Winterruhe?

Während dieser Zeit verlangsamt sich der Stoffwechsel und die Bären werden sehr träge. Auch die Herz- und Atemfrequenz verlangsamt sich. Man kann es mit der Tiefschlafphase von Menschen vergleichen. 

Im Falle einer Gefahr können sie jederzeit aufwachen. Manche Bären verschwinden für etwa drei Monate komplett und trinken und fressen nichts, andere ruhen länger und machen einige Essenspausen. Andere verlassen bei schönem Wetter manchmal ihre Höhlen und gehen auf Nahrungssuche. Aber sie fressen nicht viel, höchstens etwa drei Kilo. Dann legen sie sich wieder zum Schlafen hin.

Wie lange halten Braunbären Winterruhe?

Die Braunbären in unserer Schutzzentren halten unterschiedlich lange Winterruhe. Einige Bären verschwinden für vier bis sechs Monate und lassen sich in dieser Zeit nur selten blicken. Sie ziehen sich in ihre Höhlen zurück, die wir manchmal nicht einmal von der anderen Seite des Zauns aus sehen können. Andere Bären lassen sich trotzdem von Zeit zu Zeit blicken und suchen nach Nahrung. In freier Wildbahn halten die Bären ebenfalls Winterruhe für etwa zwei bis sechs Monaten.

Werden die Bären während der Winterruhe gefüttert?

Die Bären bekommen im Winter nicht so viel Nahrung wie im Sommer oder Herbst. In dieser Zeit legen sie Fettreserven für die kältere Jahreszeit an. Im Winter gibt es keine aktive Fütterung. In unseren Schutzzentren geben wir den Bären nur dann Futter, wenn sie es brauchen, und beobachten ihr Verhalten. Wenn wir bemerken, dass sie auf der Suche nach Futter sind, geben wir ihnen etwas. Wenn wir die Bären jedoch nicht mehr in ihren Gehegen sehen und noch immer Futter herumliegt, wissen wir, dass sich die Bären in ihre Höhlen zurückgezogen haben und kein Futter mehr benötigen.

Graben alle Bären ihre eigene Höhle?

Unsere Braunbären halten ihren Winterschlaf an verschiedenen Orten. Etwa die Hälfte der geretteten Bären in unseren Bärenwäldern gräbt sich ihre eigenen Höhlen. Die anderen nutzen die künstlichen Höhlen oder Boxen in den Bärenhäusern. Die Bärin Ida im BÄRENWALD Müritz zum Beispiel hält Winterruhe in Betonröhren auf einem Strohbett. 

Manchmal nutzen die Bären selbst gegrabene Höhlen aus den vergangenen Jahren, die noch unbeschädigt sind. Oder sie graben sich für den Winter neue Höhlen. 

Wenn ein Bär seine Höhle fertig gegraben hat, kann es passieren, dass ein anderer Bär sie zum Schlafen stiehlt. Dann muss der Bär wieder von vorne anfangen.

Ist es in den Höhlen kalt? Sind sie beheizt?

Die Bärenhäuser und Holzhütten sind nicht beheizt. In unseren Schutzzentren streuen wir Stroh und Sägemehl auf den Boden, damit die Bären nicht auf dem Betonboden liegen. Die Höhlen, die unsere Bären selbst graben, werden von uns nicht zusätzlich gepolstert. Wenn nötig, polstern die Bären sie selbst aus. Sie verwenden dafür Blätter oder Moos. 

Die Höhlen sind gerade groß genug, dass sie sich darin umdrehen können. Auf diese Weise kann die Körpertemperatur nicht so schnell entweichen und hilft, die Höhle temperiert zu halten. Im Inneren der Höhle ist es vor allem aufgrund der Windabschirmung daher immer wärmer und trockener als im Außenbereich. Vor allem gesunde und gut genährte Bären sind kalten Temperaturen gegenüber wenig empfindlich.

Schlafen die Bären allein in ihren Höhlen?

Bären schlafen normalerweise allein in ihrer Höhle. In unseren Schutzzentren gibt es jedoch einige Ausnahmen, in denen zusammengehörige Individuen gemeinsam in einer Höhle überwintern.

Konnten die Bären Winterruhe halten, bevor Sie sie aus ihren Käfigen befreit haben?

Die meisten der Braunbären, die VIER PFOTEN aus beengten und schlechten Haltungsbedingungen gerettet hat, hatten nie die Möglichkeit, sich im Winter zurückzuziehen, bevor sie in unsere Schutzzentren kamen. 

So konnten sie auch nicht Winterruhe halten. Entweder aus Mangel an einem sicheren Umfeld oder aufgrund von Stress. In unseren Schutzzentren und Partnerprojekten halten fast alle Bären im Winterruhe. Einige halten sogar einen besonders langen ersten Schlaf, aber manche Bären brauchen länger, um sich mental zu erholen, und so kann es einige Jahre dauern, bis sie ihre erste Winterruhe halten.

Halten die asiatischen Kragenbären Winterruhe?

Im Allgemeinen halten die asiatischen Kragenbären in den nördlichen Breitengraden (Russland, Korea, Japan und Nordostchina) ihres Verbreitungsgebiets Winterruhe. Weiter südlich, wo das ganze Jahr über Nahrung zur Verfügung steht und ist dies nicht notwendig. Hier bauen die Weibchen weiterhin Geburtshöhlen. Die Fortpflanzung findet in der Regel zwischen Juni und Juli statt, wobei zwischen November und März bis zu vier Jungtiere geboren werden.

In unserem BÄRENWALD Ninh Binh in Vietnam halten die geretteten Asiatischen Kragenbären keine Winterruhe. Sie sind jedoch etwas weniger aktiv und schlafen vielleicht etwas mehr als im Rest des Jahres.

In den Wintermonaten kann die Futtermenge je nach Bär und Gruppe reduziert werden. Einige saisonale Futtermittel werden ausgetauscht und es wird zusätzliches Stroh als Einstreu bereitgestellt.

schlafender Braunbär

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